Wichtigste Lebensdaten für Oskar Markus «Oski» BIDER (1891–1919)
Jugendzeit: 1891: 12. Juli, geboren in Langenbruck – Geburtshaus heutige Dependance des Restaurants «Ochsen»; 1898/1906:Primarschule Langenbruck und Bezirksschule Waldenburg – Bider lernte dort Kurt Straumann (1889–1923), loyaler Wander- Ski- u. Bergsteiger-Kollege, kennen – danach Praktikant auf Bauernhöfen u.a. im Jura; 1907/1908:Welschlandjahr auf Landwirtschaftsbetrieb in Crassier sur Nyon; 1908/1909:Winterkurs auf der kantonalen landwirtschaftlichen Schule Waldhof/Langenthal BE; 1909:im Sommer Kurs an der Handelsschule in Basel; 1909/1910:Winterkurs auf der kantonalen landwirtschaftlichen Schule Rütti/Zolikofen BE; 1910:ab Sommer bis Neujahr 1911 landwirtschaftlicher Praktikant bei Götti Carl Flubacher-Dettwiler (1847–1919), Wirt u. Bauer im Bad Bubendorf BL; 1911:Anfang Januar bis Frühling Kavallerierekrutenschule Zürich (Ausbildung zum Guiden-Soldat)1; 1912: 11. April Bider holt seine Schgwester Leny wegen befürchteten Verhaltensproblemen vorzeitig aus dem Lausanner Mädchenpensionat zu ihren Vormundeltern Max Albert u. Martha Glur-Forster in Liestal zurück; Bis in den Herbst Aufenthalt Biders auf einem Bauernhof in Münsterlingen TG. | Pionier-Aviatik bis 1914: 1912: 8. Dezember Erwerb des internationalen u. schweizerischen Fliegerbrevets Nr. 32; 30. Dezember Erwerb des französischen Fliegerbrevets Nr. 1194; 1913: 9./10. März Teilnahme an den Nationalen Flugspendetagen in Basel (Biders erste Flüge in der Schweiz) und erster Luftpostflug Basel–Liestal; 11. März Biders erster Flug über den Jura nach Bern – mit Passagier und Bruder Georges Alphons «Schorsch» Bider (1890–1946) und künftiger Standort Blériot in der Ballonhalle/Beundenfeld; 12. März Flug Bern–Thun mit Cousin und Kunstmaler Emil Cardinaux 1877–1936); 29./30. März Berner Nationale Flugspendetage mit Postflug nach Burgdorf und zurück (Abstecher ab Burgdorf nach Langenthal und zurück); 6. April Teilnahme an Aarauer Nationalem Flugspendetag mit Postflug nach Lenzburg, 9. April auf dem Gurten erste Aussenlandung mit Passagier und Cousin Emil Cardinaux; 25. April Flug mit Hugo Saniez als Passagier nach Liestal und Teilnahme an den Liestaler Flugtagen vom 27./29. April (u.a. Postflug nach Rheinfelden); 29. April Aussenlandung auf Krähegg/Langenbruck mit Schwester Leny als Passagierin – danach Weiterflug nach Bern mit Mechaniker Hugo Saniez; 13. Mai so gen. «Kleiner Alpenflug» ab Bern nach Sitten zu den Nationalen Flugspendetagen vom 17./18. Mai; 19. Mai Blériot-Flüge auf La Blécherette bei Lausanne; 14./15. Juni Flugtage auf La Blécherette bei Lausanne; 16. Juni Flug von Lausanne nach Morges mit Divisionär L.-H. Bornand (1862–1919) als Passagier (späterer KKdt); 13. Juli «Grosser Alpenflug» nach Mailand – via Domodossola (230 km in 4h45min.); 26. Juli Rückflug von Mailand via Lukmanier, Basel nach Bern – 17'30h ab Basel mit Passagier und Bruder «Schorsch» Bider; 11. August Aussenlandung ab Bern auf Gurnigel und zurück nach Bern; 28. August Passagierflug Thun-Bern mit Oberst u. KKdt. Alfred Audéoud (1853–1917) – Vizepräsident des Aeroklubs Schweiz u. späterer Gründer der Militäraviatik; 10. September frühmorgendlicher, glimpflich verlaufener Absturz auf Blériot bei Kirchlindach, Ursache ein Gewittersturm (Passagier Hptm. Real, 1881–1971) – Bider nahm in jener Woche als Guidensoldat auf Blériot an den Herbstmanövern der 2. Division teil und beklagte Totalverlust seines Flugapparats; im nachfolgenden Oktober-WK wurde Bider zum Wachtmeister befördert; 16. Oktober Bider reiste nach Berlin/Johannisthal, um sich ein Bild des deutschen Flugapparats LVG/Rumpler-«Taube» zu machen – dafür wurde er in der Romandie deutlich kritisiert; 25. November Rückkehr per Bahn aus Berlin nach zahlreichen Testflügen auf «Taube»-Monoplan und «LVG.-Schneider»-Doppeldecker (Bider bestellte darauf zur Beruhigung der Romandie in Paris wieder einen Blériot-Apparat); 3. Dezember offizielle Reise der technischen Kommission des Bundes nach Wien (die Obersten Audéoud, Müller u. von Wattenwyl, Major Genietruppen Hilfiker, Wachtmeister Bider) – Prüfung Flugapparate «Lohner-Pfeil» und «Etrich-Taube» durch Bider, dieser jedoch nur als Passagier; 10. Dezember Rückkehr der technischen Kommission des Bundes aus Wien – via München (dort Prüfung des «Otto»-Apparats); 15. Dezember Abreise der technischen Kommission des Bundes nach Paris und Einladung am 19. Dez. aufs Flugfeld der Farman-Werke bei Buc/Paris gemeinsam mit den Aviatik-Kommissionen aus Holland und England; 25. Dezember Bider flog nach dem Besuch der technischen Kommission des Bundes in Paris auf seinem neuen Blériot-Apparat direkt nach Bern zurück (460 km in 4h20min.) – die Kommission reiste vor Ende Dezember per Bahn nach Bern zurück. 1914: März Wachtmeister Bider in der Uof.-Schule in Bern (Ausbildung zum Korporal); 22. April mit Passagier Hans Kempf Schweizerischer Höhenrekord auf Morane-Saulnier («Hélène») via Jungfraujoch – Überflug bei 4180 müM. (3620 m ab Niveau Beundenfeld/Bern), Landung auf Brigerberg nach 2h45min (dort leichte Bruchlandung); im Mai Eintritt in die Offiziersschule (Bern?); 15. Juli Passagierflug mit Cardinaux-Cousin auf «Aviatik»-Apparat ab Mülhausen nach Bern – ab 1912 bis Anfang August 1914 insgesamt über 1000 registrierte Flüge in Biders Bordbuch. | Militärviatik ab 1914: Wegen Geheimhaltung gelangten ab Kriegsbeginn 1914 kaum mehr Berichte über Bider in die Presse. 1915: 1916: 16. Dezember Lt. Bider rollte auf seiner Schulmaschine in den Dübendorfer «Chräbsschüsselibach» – Propeller und Flügel sind defekt. 1917: 30. März Lt. Bider wurde in Anerkennung seiner grossen Leistungen vorzeitig zum Oberleutnant befördert. 1918: 11. Juli Oblt. Bider musste bei Wiedikon (Zürich) notlanden; im Oktober über 60 Grippeerkrankte in Dübendorfer Truppe – Bider blieb verschont. 1919: 14. Mai Oblt. Bider pilotierte mit Kameramann Oblt. Brunner einen Dokumentarfilm-Flug via Thun zum Matterhorn – auf ca. 4500 müM. Motorüberhitzung und danach erfolgreicher Gleitflug nach Sitten (7 Min. Archiv-Filmfragment Dübendorf–Thun bei Cinémathèque Suisse, Penthaz VD); 26. Juni Oblt. Bider flog mit Dr. Th. Gubler der Basler Nachrichten ab Basel/St. Jakobswiese um die Schweiz (1000 km in 7h28min) – bis zum 1. Juli flog Bider insgesamt 4249 registrierte Militärflüge; 6. Juli – Sonntagnachmittag – Passagierflug ab Dübendorf zur Rigi und zurück mit Cousin Gustav Cardinaux (1883–1965) aus Bern – ob Bider in Zivil oder in Uniform flog bleibt ungeklärt; 6. Juli – Abends – Kameradentreffen im engeren Rahmen, Auftakt im Hotel «Elite» in Zürich und danach Verschiebung ins «Carlton» im Hotel Bellevue-au-Lac; 7. Juli um 6h30 in der Früh, nach durchfeierter Nacht, Akrobatikflug Biders in Uniform und auf Nieuport 23C-1, Nr. 604 – in der Folge Todessturz (vgl. Augenzeugenbericht Jakob Spalinger vom selben Tag); 10. Juli Begräbnis in Langenbruck BL; 18. Juli der spanische König Alfons XIII (1886–1941) liess einen Blumenkranz auf das Grab in Langenbruck der beiden Geschwister Bider legen. |